Schöne Steine würdigen
Sammlung - Kunsthandwerk - Präsentation
Geben Sie Ihrem Stein den passenden Rahmen
Besondere Steine faszinieren den Menschen seit Jahrtausenden.
Die Steinverehrung als Kunstform wurde bereits vor rund 2500 Jahren in China praktiziert. Die damaligen Gelehrten sahen in besonderen Steinen (Gongshi) die Heimstätte von Naturgeistern oder die Inseln der Unsterblichen.
Auch Korea hat mit Suseok eine lange Tradition der Steinverehrung.
Über den Seeweg gelangten chinesische Steine im sechsten Jahrhundert, meist als Geschenke an hochrangige Personen, nach Japan. Im Umfeld der taoistischen Zen-Tradition wurden diese Gelehrtensteine als «Suiseki» bezeichnet. Der Name setzt sich, kurz gefasst, aus «Sui» (Wasser) und «seki» (Stein) zusammen und verweist dadurch unter anderem auf die Tatsache, dass die wunderbaren Erosionen der Steine auf die Jahrtausende lange Einwirkung des Wassers zurückzuführen sind.
Andere Naturkräfte, wie beispielsweise Wind, können ebenfalls Steine in ansprechende Formen erodieren.
Durch die lokal unterschiedlichen geologischen und klimatischen Bedingungen anderer Länder, sind verschiedenartige Steine entstanden. So ist es nachvollziehbar, dass sich den Steinen und der Kultur entsprechende ästhetische Konzepte entwickelt haben. So bezeichnet «Suiseki» den japanischen Ansatz der Steinverehrung. Unaufdringliche Schönheit, Zurückhaltung in Form und Mass, atmosphärische Schlichtheit, Würde und Alter sind Attribute des japanischen Steingeschmacks.
Viele westliche Länder wurden durch diese japanische Anschauung geprägt und verwenden ebenfalls den Begriff «Suiseki» für besondere Steine. Dies ist jedoch nicht ganz korrekt, da somit auch Steine als «Suiseki» bezeichnet werden, die dem japanischen Geschmack nicht entsprechen.
Länder wie Amerika verfolgen bereits seit längerem eigene Wege und sprechen von «Viewing Stones» oder «Spirit Stones», für die sie eigene Klassifizierungen haben.
In Europa gilt es, noch eine eigene Sprache und passende Konzepte zu finden.
Die Sammler dieser Naturkunstwerke entwickelten mit der Zeit strenge Kriterien, nach denen ein Stein qualitativ bewertet werden kann. Angelehnt an Suiseki, stütze ich mich auf folgende übergeordnete Kriterien:
Die Steine sollen auf jeden Fall nicht vom Menschen bearbeitet sein. In Ausnahmefällen dürfen einzelne Bereiche der Unterseite begradigt werden. Die Oberseite des Steines ist in keiner Art und Weise zu verändern.
Entscheidend für einen guten Stein ist eine interessante, harmonische Form, Ausgewogenheit auf allen Seiten, eine haptisch ansprechende Oberflächentextur und eine edle, dabei doch zurückhaltende Farbe. Bevorzugt werden dunkle Steine, da sie mehr «Tiefe» besitzen. Auch spielt das Material eine grosse Rolle, da z.Bsp. Sandsteine auch über Jahre hinweg keine veredelte Oberfläche erreichen können. Der Stein muss also sehr hart und dicht sein. Nur so kann das letzte Qualitätsmerkmal, die Patina, erreicht werden. Alte und gepflegte Steine besitzen durch ihre edle Oberfläche eine ehrwürdige Ausstrahlung.
Der Daiza, Suiban oder Doban sind als kunsthandwerkliche Arbeiten wesentliche Bestandteile der Gesamtkomposition.
Ein qualitativ hochstehender Suiseki gibt die Essenz von Naturlandschaften, Menschen, Tieren und anderer Objekte wieder. Durch ihre hohe Suggestivkraft erwecken diese Steine im Betrachter ein starkes Gefühl von Erstaunen, Ehrfurcht und unmittelbarer Naturerfahrung. Sie ermöglichen es, den Geist wandern zu lassen um zu innerer Ruhe zu kommen.